Einstellung gegenüber Fake News.
Ständig sind sie im Gespräch: Fake News. Aber was denken die Deutschen über das Thema? Macht es Angst? Oder fühlen wir uns mehrheitlich schon in der Lage, die Wahrheit von der Lüge zu unterscheiden? Eine Studie von Dialego befragte Mitte März einen repräsentativen Querschnitt der Deutschen zu ihrer Einstellung zu Fake News.
Das Thema ist präsent & weithin bekannt
Den Begriff hat fast Jeder (94 %) schon einmal gehört. Hier zeigen sich die Männer aufgeklärter als die Frauen.

Das Verständnis des Begriffs ist klar: es handelt sich um bewusst gefälschte Nachrichten.

Gefahr für die Wahlen?
Die Menschen sehen eine Gefahr, dass auch in Deutschland Fake News die Wahlen beeinflussen, denn der Einzelne traut sich eher nicht zu, Fake News von echten Nachrichten zu unterscheiden. Frauen zeigen sich hier unsicherer als die Männer, auch was den Einfluss der Fake News auf die anstehenden Wahlen angeht. Nur jeder Dritte ist sich (recht) sicher, dass er Fake News als solche entlarven kann.

Sehr deutlich sind die Deutschen in ihrer Forderung: soziale Netzwerke müssen ihrer Verantwortung gerecht werden und Fake News sollten – trotz Meinungsfreiheit – strenger geahndet werden (65 %).

Das Netzwerkdurchsetzungsgesetz des Justizministers ginge also aus Sicht der Mehrheit in die richtige Richtung. Aber schon der Entwurf steht als „Frontalangriff auf das Vertrauen im Internet“ in Kritik.
Was tun?

Und die Menschen sind sich einig: Verbote und Strafen alleine lösen das Problem der Fake News nicht (63 % Top 2, d.h. Befragte mit einer Zustimmung von mindestens 80 % zu der Aussage), denn der Grat zwischen falschen und richtigen Nachrichten ist sehr schmal (42 % stimmen hier zu). Immerhin sagen die Wenigsten, das Thema mache ihnen Angst (20 %).
Als wirksame Gegenmaßnahme sehen zwei von drei Befragten eine bessere Medienkompetenz für einen souveränen Umgang mit Fake News. D.h. nicht nur der Justizminister sondern auch die Bildungsbeauftragten sind gefragt. Keine leichte Übung im Föderalismus, zumal nicht nur die Kinder sondern auch die Erwachsenengeneration der Medienkonsumenten und heutige Wähler einen Bedarf an wachsender Medienkompetenz haben.

Tendenz: Mehr wählen gehen
In der Tendenz planen mehr Menschen, zukünftig wählen zu gehen. Die Differenz zwischen denen, die bei der letzten Wahl gewählt haben und denen, die sagen, sie wollen bei der nächsten Wahl sicher teilnehmen, ist deutlich positiv (+ 7 %). Dies entspräche auch der höheren Wahlbeteiligung, zuletzt im Saarland. Dabei ist die Gruppe der unsicheren Wähler deutlich weiblicher: Knapp drei Viertel (71 %) derjenigen, die noch unsicher sind, ob sie wählen gehen werden, sind Frauen. Dabei sind es die älteren Frauen ab 30, die unsicher sind. Unter den jüngeren Wählern bis 29 Jahren sind es ebensoviele Männer wie Frauen, die fest vorhaben, wählen zu gehen. Die Gruppe der Nichtwähler dagegen zeigt sich nahezu ausgewogen (53 % männlich zu 47 % weiblich).
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