Ergebnisse: Digitalisierung für eine lebendige Innenstadt

Wie kann die Digitalisierung helfen, eine lebendige Innenstadt zu gestalten? Dieses Szenario ist Kern unseres öffentlichen Forschungsprojektes SmartMarketSquare und Fokus unserer aktuellen Projektarbeit gemeinsam mit Partnern in Duisburg-Essen, Münster und Paderborn.

Zum Hintergrund

Eigens für das Projekt haben wir ein Erklärvideo produziert, das die Herausforderung dieses Themas umreißt. Denn einerseits kaufen wir heute als Konsument gerne in der Vielfalt des Internets, andererseits wollen wir aber gleichzeitig eine lebendige Innenstadt vorfinden. Bei zunehmender Digitalisierung die Interessen der Konsumenten mit denen der Händler zu vereinen, ist keine triviale Aufgabe.

Der Workshop

Als Akzelerator für Markterfolg stellen wir immer den Menschen in den Fokus einer Entwicklung. Jede Innovation muss die Bedürfnisse von Kunden und Händlern aktueller und kommender Generationen treffen. Aus der empirischen Forschung zu mehr als 8.000 Innovationen wissen wir: Wichtigster Treiber für den Erfolg neuer Produkte und Services ist der relevante Nutzen.

Aus diesem Grund durchläuft jedes Innovationsprojekt mindestens drei Stufen:

  1. Insight – die Bedürfnisse und Wünsche der Zielgruppe (bei unserem Innenstadthandel-Projekt: Kunden und Händler) verstehen,
  2. Benefit – den Nutzen eines neuen Produktes oder Services definieren,
  3. Konzept – die Idee verbal und visuell auf den Punkt bringen.

Was macht unser Projekt zu etwas Besonderem? Nun, wir setzen auf eine agile Vorgehensweise. In jeweils vierwöchigen, aufeinander folgenden Sprints erfragen wir anhand digitaler Tools die Meinung mehrerer Hundert Konsumenten. Das, was wir in jeder Phase lernen, lassen wir in den nächsten Sprint einfließen. So gelingt uns eine kundenzentrierte Gestaltung fortschrittlicher Ideen.

Sprints Insight, Benefit, Concept

 

Gemeinsam mit Konsumenten und Händlern gestalten wir neue Services, die sich in der (digitalen) Zukunft realisieren lassen könnten.

 

Die Ergebnisse

In einem digitalen Design-Thinking-Workshop mit Konsumenten und Wissenschaftlern entwickelten wir erste Konzepte, die live von unserem Illustrator bebildert wurden. Vorab diskutierten wir über zwei Wochen hinweg mit 120 Menschen aus ganz Deutschland zum Thema. Die Erkenntnisse dieser Insight-Stufe verdichteten wir im ersten Schritt mit Methoden der Künstlichen Intelligenz (KI), bevor wir sie visuell aufbereiteten. Während des Design-Thinking-Workshops fanden die Stimmen der befragten Menschen auf diese Weise als Inspiration Eingang.

Ontologie

Neben Verpflegung gehört offenbar WLAN zu den attraktivsten Produkten.

Anhand von Kreativitätsmethoden entwickelten die Workshop-Teilnehmer erste Ideen-Funken und leiteten schließlich Benefits ab (Stufe 2).

 

Beispiele für relevante Nutzendimensionen

Insgesamt 30 Benefits wurden in der zweiten Stufe einem Benefit-Screener unterzogen, das heißt, von 100 Menschen bewertet und in ein Ranking gesetzt. Gleichzeitig führten wir Zielgruppenanalysen durch, um schon früh festzustellen, welche Gruppe welchen Service besonders hoch einstuft.

Das Top-Feld der ersten Benefits mit Zielgruppen-Betrachtung

 

Die Learnings aus Stufe 1 – Insight – und Stufe 2 – Benefit – nutzten die Workshop-Teilnehmer als Grundlage für sechs Konzepte. Auch diese ließen wir von je 100 Konsumenten mit einem quantitativen Online-Fragebogen sowie dem qualitativen VisualConceptMapping bewerten.

Beispielhaft sei der Gewinner dieses ersten Sets an Ideen dargestellt: der Shopping-Chauffeur.

Dass sich die Aufgabe nicht gerade mühelos lösen lässt, zeigt auch das Ergebnis der ersten sechs Ideen: keine der Ideen kann sich gegen den Dialego-Benchmark für Innovationen – einem auf unseren Erfahrungen basierenden Kriterienkatalog zur Beurteilung von Innovationskraft – durchsetzen. Lediglich der vorgestellte Shopping-Chauffeur übertrifft in punkto Einzigartigkeit den Benchmark aus 8.000 Innovationen. Alle weitere Ideen fallen durch.

 

Was tun? Aus den Erkenntnissen der Konzeptbewertung lernen und die nächste Stufe aufsetzen. In den kommenden Tagen werden wir aus den bestehenden Konzepten diejenigen mit Potential auswählen und überarbeiten. Und – basierend auf den Nutzendimensionen – weitere Konzepte entwerfen und testen. Ein Thema, das so viele Kontroversen und Interessen in sich vereint und dessen Realität in teilweise kaum vorstellbarer Zukunft liegt, erfordert einen langen Atem. Wir freuen uns darauf.

Live-Video

Wenn Sie mögen, schauen Sie die Diskussion zum Thema Digitalisierung für eine lebendige Innenstadt an: Sie beginnt ab Minute 20 auf dem folgenden Facebook-Live-Video und erzählt viel über das Spannungsfeld zwischen lokalem Handel, Bürgern und Kommune sowie Konsumenten.

Was kommt?

Wir laden Sie jetzt schon ein, in den kommenden Wochen einen Abstecher nach Aachen zu machen. Wenn Sie nicht in der Gegend leben, garantieren wir Ihnen: das lohnt sich. Nicht nur, weil die Stadt mit ihrem Weltkulturerbe einen Besuch wert ist, sondern weil sie sich auch in außergewöhnlicher Art und Weise dem Thema Digitalisierung und Shopping nähert. Mitte Mai öffnet in der Aachener Innenstadt das ShoppingLab, in dem wir auch mit diesem Projekt präsent sein werden und in einen Dialog mit den Shoppern gehen. Wie das genau aussieht, darauf dürfen Sie schon gespannt sein ;).

Mehr?

Sie haben andere Fragestellungen? Wir helfen Ihnen die Antworten zu finden!

Folge Andera Gadeib:

CEO

Andera Gadeib ist Gründerin und CEO von Dialego. Die Wirtschaftsinformatikerin ist seit vielen Jahren ausgewiesene Expertin in Sachen Digitalisierung. Sie ist unter anderem Mitglied im Beirat für junge digitale Wirtschaft im BMWi und im Vorstand des deutschen IT-Mittelstandes bitmi.

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